Eigentlich kein "Und führe uns nicht in Versuchung..." mehr

Papst ignoriert seine eigene Neuformulierung des Vaterunsers

Veröffentlicht am 20.03.2023 um 12:34 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Auf Wunsch des Papstes hatten Italiens Bischöfe im Jahr 2020 eine Vaterunser-Bitte geändert. Das Vorgehen sorgte damals in vielen Ländern für kontroverse Debatten. Offenbar hält sich auch Franziskus nicht immer daran.

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Papst Franziskus hat die von ihm selbst eingeführte veränderte Fassung des Vaterunsers ignoriert. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz am Sonntag verwendete er die überholte italienische Form, in der es in der vorletzten Zeile sinngemäß hieß: "Und führe uns nicht in Versuchung..."

Diese Formulierung hatte die Italienische Bischofskonferenz auf Wunsch des Papstes im Jahr 2020 geändert. Seither heißt es in Italien und im Vatikan in der italienischen Fassung sinngemäß: "Und überlasse uns nicht der Versuchung..."

Der Änderungswunsch des Papstes hatte damals in vielen Ländern für kontroverse Debatten gesorgt. Im deutschen Sprachraum und auch in der lateinischen Version wurde sie nicht umgesetzt. Ein Grund für den jüngsten "Versprecher" von Papst Franziskus könnte die Tatsache sein, dass er bei den Generalaudienzen am Mittwoch mit den Gläubigen aus aller Welt stets das lateinische Vaterunser betet, das weiterhin die alte Formulierung enthält. (KNA)