Franziskanerin zieht Bilanz nach Synodalversammlungen

Kluitmann: Bin zufrieden mit dem, was in Frankfurt geschehen ist

Veröffentlicht am 21.03.2023 um 11:06 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Nach dem Abschluss der Synodalversammlungen zweifeln viele an der Wirkkraft der Beschlüsse. Das Resümee der Franziskanerin Katharina Kluitmann, selbst Synodale, ist nicht so negativ: Frankfurt sei "die Kunst des Möglichen" gewesen.

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Die Lüdinghauser Franziskanerin Katharina Kluitmann hat nach dem vorläufigen Abschluss des Synodalen Wegs trotz vielfachem Zweifel an der Wirkkraft der Beschlüsse ein positives Fazit gezogen. Sie sei "zufrieden mit dem, was in Frankfurt geschehen ist", schreibt Kluitmann in einem Gastkommentar für das Portal "kirche-und-leben.de" (Dienstag). "Ich sehe, dass wir Nicht-Bischöfe manchen Bischöfen eine andere Art der Gesprächskultur beigebracht haben: eine mit mehr persönlichem Zeugnis, mit weniger Autoritätsverweisen, mit kreativer theologischer Argumentation auf der Höhe der Kunst, offener, strukturierter." Die Ordensfrau und ehemalige Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) nahm als Synodale an den Vollversammlungen teil und wurde in den Synodalen Ausschuss gewählt, der die Arbeit des Synodalen Wegs in den kommenden Jahren fortführen und umsetzen soll.

Frankfurt sei "die Kunst des Möglichen" gewesen, so Kluitmann. Die Synodalversammlungen hätten allen, "inklusive der meisten Bischöfe", viel abverlangt. Es sei nicht zu erwarten gewesen, dass man nach Jahrhunderten "mal eben" die Machtverhältnisse in der Kirche verändere. Doch alle Synodalen hätten gelernt.

"Nicht auseinanderdividieren lassen"

Mit Blick auf den Synodalen Ausschuss schrieb Kluitmann, sie bete für die, "denen das alles zu weit geht, und für die, denen das alles nicht weit genug geht". Sie bete darum, dass sich die Mitglieder "nicht auseinanderdividieren lassen" und "den Geist in allen sehen".

Mit der fünften Synodalversammlung vom 9. bis 11. März in Frankfurt am Main war der Synodale Weg vorerst zu Ende gegangen. Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien hatten nach der Aufdeckung vielfachen sexuellen Missbrauchs in der Kirche drei Jahre lang über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland diskutiert. Die Schwerpunktthemen waren Macht, Priestertum, Sexualmoral und die Rolle von Frauen in der Kirche. Bei der letzten Vollversammlung wurde unter anderem beschlossen, dass künftig Segensfeiern für Paare, die keine sakramentale Ehe eingehen können, ermöglicht werden sollen. Dazu gehören wiederverheiratete Geschiedene wie gleichgeschlechtliche Paare. Zudem fassten die Synodalen den Beschluss, dass sich die deutschen Bischöfe in Rom für eine Zulassung von Frauen zum Diakonat einsetzen sollen. Ferner sollen weitergehende Überlegungen aus Deutschland zu einer Öffnung aller Weiheämter in der Weltkirche vorgebracht werden. Manche Synodale betonten bereits während den Sitzungen, dass ihnen die Beschlüsse nicht weit genug gingen. (mal)